Plattform-Ökonomie legt 2020 um 40 Prozent zu
Im Corona-Jahr 2020 haben die Plattformen ihre Überlegenheit gegenüber klassischen Geschäftsmodellen ausgespielt. Die Top 100 Plattformen der Welt haben ihren Gesamtwert zwischen Januar und Oktober um 40 Prozent auf 12,6 Billionen Dollar erhöht, während klassische Aktienindizes wie Dow Jones oder Dax 30 immer noch deutlich unter dem Niveau Jahresbeginn liegen. Der Mindestwert für einen Platz in den Top 100 ist inzwischen auf 6,6 Milliarden Dollar gestiegen.
Rund zwei Drittel der Werte entfallen weiterhin auf die USA. Die größte Dynamik ist allerdings in Asien zu beobachten: 30 Prozent der Werte und 45 Prozent der Unternehmen kommen inzwischen aus der Region. Auch auf den Ranglistenplätzen dahinter sind inzwischen viele asiatische Plattform-Unternehmen vertreten, vor allem aus B2B-Sektoren.
Dagegen ist Europas Anteil inzwischen auf 2,7 Prozent gefallen. Zwar haben sich Unternehmen wie Spotify, Adyen oder Hellofresh gut entwickelt, können mit der Dynamik und dem Investitionsvolumen in anderen Erdteilen aber kaum mithalten. Daher ist die Zahl der europäischen Unternehmen unter den Top 100 auf 12 gesunken. Zudem zeigt die Analyse der Plattformen in Europa einen sehr geringen Anteil moderner Modelle der 3. und 4. Generation. Hierzulande dominieren immer noch vergleichsweise einfache Marktplätze, die Wachstumschancen aus dem Bau intelligenter Ökosysteme und der Datennutzung ungenutzt liegenlassen.
Den größten absoluten Zuwachs in diesem Jahr hat Amazon (+604 Mrd. Dollar) erreicht, gefolgt von Apple (+535 Mrd. Dollar), Microsoft, Tencent und Alibaba. Die Rangliste der relativen Zuwächse führt die israelische Job-Plattform Fiverr an. Dahinter liegen die chinesische Immobilienplattform Beike (KE Holdings) und die Sea Group aus Singapur.